Allergietest bei Tieren

Auch Tiere leiden vermehrt an Allergien. Um ihnen bestmöglich zu helfen, sind Allergietest ein gutes Instrument.

Ein Allergietest bei Katzen wird durchgeführt um festzustellen, auf welche Allergene aus der Umwelt (z.B. Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Baum-, Gräser-, Kräuter-, Getreidepollen) ihre Katze reagiert.

Was ist eine Allergie?

Eine Allergie, auch Überempfindlichkeitsreaktion oder Hypersensitivitätsreaktion genannt, bezeichnet die überschießende Reaktion des Immunsystems auf ganz normale Umgebungsreize. Bei erkrankten Katzen bekämpft das Immunsystem also nicht nur Krankheitserreger und schädliche Stoffe, sondern auch eigentlich
ungefährliche Dinge. Typische Allergien der Katze beziehen sich auf Pollen, Futterbestandteile und Parasiten oder deren Ausscheidungen. Auch Chemikalien in Möbeln und Textilien können Allergien bei Katzen auslösen.
Komplett verstanden ist das Prinzip „Allergie Katze“ auch nach Jahren intensiver Forschung noch nicht, es handelt sich um eine sehr komplexe Erkrankung. 

Woran erkenne ich eine Allergie bei meiner Katze?

Die Symptome einer Allergie sind relativ unspezifisch, könnten also auch durch andere Erkrankungen verursacht worden sein. Bei Juckreiz, Erbrechen, Durchfall oder im schlimmsten Fall Atemnot kann es sich um
eine Allergie handeln. Um dem Tier bestmöglich zu helfen, muss sie also von anderen Krankheiten abgegrenzt werden. Dafür wird der Tierarzt verschiedene Untersuchungen vornehmen und Antworten auf z.B. folgende
Fragen suchen:

● Welche Organe sind erkrankt?
● Handelt es sich vielleicht um eine Infektionskrankheit?
● Wie verändern sich die Symptome über die Zeit?
● Was hat die Symptome anscheinend ausgelöst?
● Sind schon Behandlungsversuche unternommen worden?

Vieles davon gibt ihm Aufschluss über mögliche Ursachen der Erkrankung.

Übrigens: Bei der Ursachensuche sind Sie als Hundebesitzer extrem wichtig! Sie wissen, was Ihre Katze frisst, ob er Medikamente bekommen hat und wie er sich normalerweise verhält. All dies kann dem Tierarzt helfen, der Allergie auf die Spur zu kommen. Selbst die Anschaffung eines neuen Sofas kann bei Katzen eine Allergie auslösen, von der bisher niemand etwas wusste.

Die Diagnose „Allergie“ ist in der Regel eine Ausschlussdiagnose, das bedeutet, die einzige Krankheit, die übrig bleibt, nachdem alles andere abgeklärt wurde. Erst NACH der Diagnose einer Allergie sollte ein Allergietest bei Katzen folgen.

Wie funktioniert ein Allergietest beim Katzen?

Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren, eine Katze auf Allergien zu testen:

Intrakutantest

Beim Intrakutantest (auch Intradermaltest) werden verschiedene Antigene (also potentiell allergene Substanzen) in die Haut gespritzt und die Reaktion beobachtet. Dafür wird an der seitlichen Brust- oder Bauchwand der Katze das Fell geschoren. Dann werden 30-50 verschiedene Testlösungen injiziert. Die Katze wird dafür eine Sedierung erhalten, damit es weniger unangenehm ist. Nach ca. 20 Minuten wird beobachtet, auf welche Substanzen die Haut mit der Bildung einer Schwellung (Quaddel) und Rötungen reagiert und auf welche nicht. Der Intrakutantest ist also direkt in der Praxis durchzuführen und das Ergebnis sofort zu sehen.

Allerdings halten längst nicht alle Tierarztpraxen ihn vor: Die vielen Antigenlösungen zu lagern und den Test korrekt durchzuführen bedeutet einiges an Aufwand und lohnt sich nur, wenn der Test oft genug verwendet wird.

Serologischer Allergietest

Für einen serologischen Allergietest wird der Katze Blut abgenommen. Dieses wird in ein spezielles Labor geschickt und untersucht. Im Blut der Katze werden dann IgE-Antikörper gegen z.B. Pollen, Schimmelpilze, Hausstaubmilben, etc. gesucht. (Antikörper dienen normalerweise der Abwehr von gefährlichen Einflüssen von außen; bei einer Allergie ist diese Reaktion gegen harmlose Dinge gerichtet.)

Zur Diagnostik bei Futtelmittelallergikern eignet sich ein Test weniger, hier ist meist eine Ausschlussdiät Mittel der Wahl. 

Allergietest Katze: Sinnvoll?

Bei der Katze Allergietests durchzuführen dient weniger der Diagnose einer Allergie, als vielmehr dem Finden der tolerierten oder der krank machenden Substanzen. So gesehen ist sein Name ein wenig irreführend. Für die Diagnose einer Allergie an sich ist der Allergietest nicht geeignet, denn auch Katzen ohne Allergie weisen positive Testergebnisse auf. Ebenso gibt es erkrankte Tiere, deren Test negativ ausfällt. Bei allergischen Symptomen an erster Stelle einen Allergietest zu machen, ist also nicht sinnvoll.
Einen Allergietest bei Katzen zu machen ist dann zielführend, wenn für die vorhandenen Symptome wie z.B. Juckreiz keine andere Ursache gefunden werden kann. Wurden keine Parasiten, Pilze oder Bakterien entdeckt und konnten Stoffwechselerkrankungen ausgeschlossen werden, wird der Tierarzt als weitere mögliche Diagnose eine Allergie im Sinn haben und einen Allergietest bei Ihrer Katze machen.
Bei einem positiven Allergietest wird der Tierarzt die passende Therapie einleiten: Dies kann eine Hyposensibilisierungs-Therapie (auch: Desensibilisierung, d.h. Absenkung der überschießenden Immunreaktion) sein, beispielsweise bei Allergien gegen Hausstaubmilben oder Insektenstiche. Bei Futtermittelallergien ist eine Eliminationsdiät (Verzicht auf bestimmte Futtermittel) die erste Wahl.
Übrigens: Verschiedene Medikamente, insbesondere entzündungshemmende Substanzen, verfälschen das Ergebnis eines Allergietest bei der Katze. Sie sollten rechtzeitig vorher abgesetzt werden. Dies sollten Sie aber auf keinen Fall in Eigenregie durchführen, sondern auf die Instruktionen des Tierarztes warten!

Auch, wenn gerade ein besonders starker Allergieschub vorliegt oder im Gegenteil eine saisonale Allergie
länger her ist, kann dies den Allergietest beeinflussen.

Positiver Allergietest Katze: Was nun?

Ihre Katze hatte einen positiven Allergietest? Keine Panik! Ihr Tierarzt wird mit Ihnen gemeinsam das Ergebnis besprechen und einordnen. Auch das weitere Vorgehen wird erörtert. Neben der bereits erwähnten Desensibilisierung können auch Alternative Heilverfahren Ihrer Katze helfen, die Folgen der Allergie zu mildern. Bei einer Futtermittelallergie ist in der Regel eine Eliminationsdiät oder Ausschlussdiät angezeigt: Ihre Katze erhält dann über mehrere Wochen (mindestens 6-8 Wochen) nur ganz ausgewählte Futtermittel. Über eine Besserung der Symptome findet man so die vom Tier gut vertragenen Futterbestandteile heraus. Eine echte Erleichterung für Tier und Mensch! Allerdings braucht man ein wenig Geduld, denn es dauert wirklich mehrere Wochen, ehe ein Ergebnis als sicher gelten kann.

Allergietest Katze: Kosten

Sie fragen sich: „Wie teuer ist ein Allergietest bei meiner Katze?“ Dazu sollten Sie wissen: Die Kosten für einen Allergietest bei Katzen setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Dazu zählen der Arbeitsaufwand (in der tierärztlichen Gebührenordnung geregelt) und die Materialkosten. Bei einem serologischen Test kommen zudem die Kosten für die Untersuchung in einem externen Labor hinzu. Wenn Sie wissen
möchten, was ein Allergietest für Ihre Katze kostet, sprechen Sie gern Ihren Tierarzt an!

Allergietest Katze: Fazit

Ein Allergietest ist ein gutes Werkzeug, um Katzen mit Allergien zu helfen. Er eignet sich aber nicht zur Feststellung einer Allergie, sondern optimiert die Behandlung.

 

 

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