Zeckenkrankheiten beim Hund

Zecken sind Spinnentiere, die mehrere Entwicklungsstadien durchlaufen. Diese umfassen die Larve, sogenannte Nymphen und die ausgewachsene Zecke. Je nach Zeckenart gehören Vögel, Säugetiere oder Reptilien zu ihren Wirten.

Krankheitsübertragung durch Zecken

Die Zecken ritzen die Haut ihres Wirtes an und führen dann eine Art Saugrüssel ein, um Blut zu saugen. Daher bezeichnet man diesen Vorgang übrigens eigentlich als Zeckenstich und nicht als Zeckenbiss. Da letzterer Begriff aber deutlich weiter verbreitet und bekannt ist, soll er im Folgenden synonym verwendet werden.
Zecken können, wie andere Parasiten (z.B. Flöhe) auch, Krankheiten übertragen. Sie tragen die Keime weiter und man bezeichnet den übertragenden Parasit dann als „Vektor“, da er selbst nicht erkrankt. Zu den von Zecken übertragenen Infektionserregern zählen Bakterien, Viren und Einzeller. Im Folgenden sind die wichtigsten Erkrankungen bei Hund und Katze gelistet und kurz erläutert.

Bakterien

Borreliose 
Viele Wildtiere tragen Borrelien in ihrem Blut und Zecken infizieren sich bei ihnen. Die Borrelien befinden sich dann im Zeckendarm. Saugt die Zecke erneut Blut, benötigen sie mindestens 24 Stunden, bis sie in die Speicheldrüse der Zecke und von dort in den Wirt gelangen. Borrelien verursachen u.a. Gelenksentzündung. In einem Großteil der Fälle bleibt die Infektion des Tieres aber folgenlos.

Anaplasmose
Zur Übertragung der Anaplasmen muss die Zecke ebenfalls mindestens 36 Stunden Blut des Wirtstieres saugen. Eine große Zahl von Hunden im deutschsprachigen Raum weist Antikörper gegen Anaplasmen auf, aber anscheinend kommt es meist nicht zu einer sichtbaren Erkrankung. Es wird vermutet, dass diese Bakterien lebenslang im Körper des Wirtes verbleiben. Anaplasmose kann z.B. zu Fieber und Blutungen in verschiedenen Organen führen.

Ehrlichiose
Bei der Ehrlichiose handelt es sich vor allem um eine Reiseinfektion, denn diese Bakterien halten sich nur in Zecken in den Tropen und Subtropen. In unseren gemäßigten Breiten ist es dafür in der Regel zu kalt. In Deutschland tritt eine Infektion allerdings z.B. in Hundepensionen oder Tierheimen auf, wo es der übertragenden Zecke warm genug ist. Besonders gefährdet scheinen Dobermänner und Deutsche Schäferhunde zu sein. Neben Fieber können verschiedene Organe wie Nervensystem, Immunsystem oder die Gelenke betroffen sein.

Einzeller

Hepatozoonose
Eine typische Reisekrankheit, die Hunde z.B. im Mittelmeerraum erwerben, ist die Hepatozoonose. Sie wird durch die orale Aufnahme infizierter Zecken übertragen. Vom Darm wandern die Einzeller in die Blutgefäße des Hundes und werden in verschiedene Organe transportiert. Dort vermehren sie sich und verursachen je nach betroffenem Organ unterschiedliche Symptome. In seltenen Fällen kann eine Hepatozoonose tödlich enden.

Babesiose
Babesien gehören zur wichtigsten Gruppe von Blutparasiten bei Haussäugetieren. Sie vollführen in der Zecke einen Entwicklungsschritt, weswegen sie erst 48 Stunden nach dem Biss auf den Wirt übergehen können. Babesien sind weltweit verbreitet. Erkrankte Tiere haben Fieber und zeigen eine Blutarmut. Erfahren Sie hier mehr über Babesiose.

Viren

FSME / Tick borne encephalitis
Der Erreger der humanen Frühsommer-Meningoenzephalitis, einer Hirnhautentzündung, kann sporadisch auch Hunde und Pferde befallen. Die Hunde zeigen verschiedene Symptome einer Erkrankung des Nervensystems wie z.B. Lähmungen, Krampfanfälle oder Übererregbarkeit. Anders als für Menschen gibt es keine Impfung, die für Hunde zugelassen ist.

Prophylaxe

Gegen alle Zeckenkrankheiten schützt eine vorbeugende Behandlung gegen Zecken, mit einem für den jeweiligen Hund passendes Präparat! Je seltener Ihr Hund von einer Zecke gebissen wird, desto geringer ist die Gefahr einer Ansteckung. Verwenden Sie daher Halsbänder oder Spot-on Präparate, die Zecken fernhalten. Sie erhalten diese z. B. bei Ihrem Tierarzt. Er erläutert Ihnen auch die richtige Anwendung, damit der volle Schutz zum Tragen kommt. Besonders wichtig ist dieser Schutz für Hunde, die viel draußen sind (Jagdhunde, Reitbegleithunde, etc.).

Wenden Sie sich an einen Tierarzt

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