Allgemeines

Die Melanom-Vakzine ist eine neue und sehr viel versprechende Therapie des malignen Melanoms. Dieser Impfstoff ist in den USA erhältlich und darf vom AOI Center als erstes onkologisches Institut der Veterinärmedizin in Europa importiert und angewendet werden. Mit diesem Impfstoff steht uns eine völlig neue Therapieform zur Verfügung, die es uns ermöglicht, das malig- ne Melanom des Hundes besser zu kontrollieren und die Überlebenszeit der Patienten zu erhöhen. Beim Pferd wird diese Vakzine nun auch eingesetzt.

Wie funktioniert die Melanom-Impfung?

Der Impfstoff aktiviert das Immunsystem des Patienten, mit dem Ziel den Tumor zu eliminieren. Der Impfstoff enthält ein Eiweiss (Protein), eine so genannte Tyrosinase. Diese Tyrosinase gleicht einem Protein, welches auf den Zellen des Melanoms lokalisiert ist. Nach der Aktivierung des Immunsystems durch den Impfstoff, erkennt der Körper die entsprechenden Proteine auf den Melanomzellen und kann sie so gezielt zerstören.

Wie wird die Überlebenszeit der Patienten beeinflusst?

Eine in den USA durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die Überlebenszeit der Melanom- Patienten, welche unter anderem mit der Melanom-Impfung therapiert wurden, deutlich gesteigert werden konnte. Sie verspricht eine deutlich bessere Überlebenszeit mit durchschnittlich 389 Tagen. Im Idealfall kann die Lebenszeit auf zwei Jahre verlängert werden.

Wie wird die Melanom-Impfung angewendet?

Die Impfung wird vier Mal im Abstand von je zwei Wochen in die Haut injiziert und danach alle sechs Monate wiederholt (Booster-Effekt). Ein bis zwei Monate nach der letzten Injektion sollten die Blut- werte untersucht werden, um den Gesundheitszustand des Patienten im Auge zu behalten.

Wieso sind vier Impfungen in Folge notwendig?

Die Immunantwort wird bei jeder Impfdosis stärker und vermag so den Tumor zu zerstören. Die Wiederholung alle sechs Monate ist notwendig, um das Immunsystem zu erinnern bzw. aufzufrischen und so die Tumorzellen in Schach zu halten.

Wie kann die Therapie mit dem Impfstoff optimiert werden?

Wir empfehlen vor Beginn der Melanom-Impfung eine lokale Behandlung (d.h. Chirurgie oder Bestrahlung), um die Therapie zu optimieren und so bessere Ergebnisse zu erzielen. Die Bestrahlung erfolgt in der Regel in vier Fraktionen im Abstand von je einer Woche. Die Reihenfolge der Therapie kann individuell auf den Patienten abgestimmt werden, d.h. die erste Impfapplikation kann auch schon während der Strahlentherapie erfolgen.

Welche Nebenwirkungen hat die Melanom- Impfung?

In sehr seltenen Fällen kann es zu leichtem Fieber und Unwohlsein kommen, das jedoch nicht länger als einen Tag dauert. Lokal kann im Bereich der Injektionsstelle eine leichte Schwellung auftreten, die meist in ein bis zwei Tagen wieder verschwindet. Grundsätzlich ist der Impfstoff jedoch sehr gut verträglich.

Wie gut sind die Erfolgschancen der Melanom-Impfung?

Die Chancen, dass das Immunsystems auf die Impfung anspricht und somit das Melanom bekämpft, liegen bei 50%. Es gibt leider weder eine Garantie noch Hinweise, die es uns erlauben, den Erfolg der Impfung an einem einzelnen Patienten abzuschätzen.

Ist die Impfung schmerzhaft für mein Tier?

Der Impfstoff wird mit einem speziellen Applikationssystem verabreicht, bei dem der Impfstoff mittels Druck in sehr kleinen Tropfen in die Haut injiziert wird. Bei der Injektion erschrecken die meisten der Patienten durch das entstehende Geräusch dieser speziellen Spritze. Sie ist aber nicht schmerzvoller als eine herkömmliche Impfung.

Hat die Impfung Einfluss auf bereits vorhandene Metastasen?

Bereits vorhandene Metastasen können mit der Impfung nur selten beeinflusst werden. Je früher ein malignes Melanom erkannt und eingestuft wird und je kompletter die lokale Kontrolle des Tumors ist, desto erfolgreicher ist die Therapie und somit auch die Prognose des Patienten.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Die Melanom-Impfung ist ein hochspezialisiertes Medikament mit hohen Herstellungs- und Forschungskosten, deshalb sind die Kosten der Therapie hoch. Es muss mit Kosten um die 2200 CHF gerechnet werden, wobei die Bestrahlungs- oder Operationskosten zusätzlich noch anfallen.

© AniCura, AOI 

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