Fibrosarkom bei der Katze

Fibrosarkome sind sehr häufig auftretende Tumore bei der Katze. Es sind bösartige Hauttumore, die von Bindegewebszellen ausgehen.

Allgemeine Beschreibung

Es gibt keine Rassen- oder Geschlechtsprädisposition. Sie treten meist im Alter von 8. bis 12. Lebensjahr auf. Das Fibrosarkom der Katze wird in vier Gruppen eingeteilt:

  1. Injektionsassoziierte Fibrosarkome
  2. Feline Sarkomvirus (FeSV) assoziierte  Fibrosarkome
  3. Intraokuläre posttraumatische Fibrosarkome
  4. Fibrosarkome andere Ursachen

Symptome

Die Weichteilsarkome wachsen großflächig, fingerförmig in die Tiefe und sind meist derb knotige Gebilde. Sie sind wenig verschieblich und können ulzerieren. Das Wachstumsverhalten ist sehr schnell. Die Tumore befinden sich meist an seitlicher Bauch-Brustwand oder zwischen den Schulterblättern.

Diagnostik

Die Umfangsvermehrung ist gut zu tasten. Es wird eine Punktion oder eine Biopsie aus dem Tumor entnommen. Beim Vorliegen von tumorösen Spindelzellen ist eine radikale Resektion erforderlich. Als Differentialdiagnosen kommen neben Verletzungen (Serome, Abszesse, Hämatome) auch andere Tumorerkrankungen in Betracht.

Therapie

In der Tiermedizin stehen mehrere Möglichkeiten der Behandlung des Fibrosarkoms zur Verfügung. Oft werden diese Therapien kombiniert eingesetzt.

  • Chirurgie: Die radikale Resektion ist die häufigste und erfolgreichste Therapieform. Um den Tumor großflächig zu entfernen muss ein Abstand von mindestens 3 cm in alle Richtungen eingehalten werden. Bei Fibrosarkomen der seitlichen Brustwand ist häufig eine Rippenresektion notwendig. Bei Tumoren zwischen den Schulterblättern müssen die Dornfortsätze der Wirbel  oder ein Teil der Schulterblätter entfernt werden. Sind Gliedmaßen befallen ist in manchen Fällen eine Amputation nötig. Um eine radikale Operation zu planen ist häufig eine CT-Untersuchung notwendig. Ist eine großflächige Tumorentfernung nicht möglich sollte nach der Operation eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie erfolgen.
  • Chemotherapie:  Es gibt verschieden Protokolle die angewendet werden können. Die Chemotherapie als alleinige Therapie erzielt bei Fibrosarkomen keine zufriedenstellenden Resultate. Sie wird häufig als Kombination zur Chirurgie oder Bestrahlungstherapie eingesetzt.
  • Bestrahlung: Auch die Bestrahlungstherapie wird häufig als ergänzende Behandlung eingesetzt. Die Bestrahlung erfolgt vor oder nach der Operation.
  • Weitere Behandlungen: Aufgrund der hohen Rezidivgefahr werden immer wieder neue Therapiemöglichkeiten erforscht, vor allem im Gebiet der Immun- und Gentherapie aber auch im Bereich der Tyrosinkinaseinhibitoren.  

Prognose

Die Rezidivgefahr liegt bei bis zu 70 %. Bei einer großflächigen chirurgischen Versorgung von 3 cm Abstand bei der Erstoperation ist die Rezidivgefahr bei einigen Studien deutlich geringer. Die Metastasierungsrate ist mit 5 % gering.  

Wann sollte man den Tierarzt kontaktieren?

Bei einer knotigen Veränderung in oder unter der Haut sollte Ihr Tier einem Tierarzt vorgestellt werden.

 

 © Dr. Susanne Wieland, Fachtierärztin für Klein- und Heimtiere, AniCura Kleintierzentrum Heilbronn, Oktober 2017

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