RHD beim Kaninchen (Chinaseuche)

RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) wird durch ein Calicivirus (RHDV) verursacht und ist seit den 80er Jahren bekannt. In den späten 90er Jahren wurde eine weiter Variante des RHDV identifiziert, die erstmals 2013 in Deutschland nachgewiesen werden konnte. Somit spricht man heute von der „klassischen Form“ und dem RHDV-2 Virus.

Übertragung

Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch direkten Kontakt, ist aber auch indirekt über Futter, Personen, Transportkäfige möglich oder passiv über Insekten.

Krankheitsbild

Der Krankheitsverlauf ist meist perakut und Besitzer berichten häufig vom plötzlichen Tod ihres bis zu diesem Zeitpunkt völlig gesunden Kaninchens.

Es kann zu hohem Fieber, blutigem Nasenausfluss, generalisierten Gerinnungsstörungen und Atemnot mit Krämpfen kommen und die erkrankten Tiere sterben meist innerhalb kurzer Zeit.

Im Gegensatz zur neuen RHDV-2-Variante erkranken Jungtiere im Alter von 8 – 10 Wochen nicht an der klassischen Form.

Therapie

Aufgrund des fulminanten Verlaufes, kommt leider meist jede Behandlung zu spät.

Vorbeugung

Impfungen für beide Virus-Varianten sind erhältlich, gut verträglich und der beste Schutz vor tödlichen Infektionen.

Schutzmaßnahmen für Zuhause

  • Anbringen von Fliegengittern
  • Kein Kontakt zu Wildkaninchen/Hasen oder Verfüttern von Grünfutter von Wiesen
  • Verstorbene Kaninchen keinesfalls im Garten vergraben, da das Virus im Erdreich über lange Zeit überleben kann. Tote Tiere sollten ausschließlich verbrannt werden.

Link zu Haltung von Kaninchen

 

© Mag. Dagmar Zeppenfeld, AniCura Tierklinik Aspern (Wien, Österreich), Juli 2017

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